Die Theatergruppe iAct spielte dieses Jahr ein Stück von Gerald Rettenegger und Schüler:innen der 7b, das am Ende des Tages, eben vor Sonnenuntergang, Licht ins Dunkle der Machenschaften destruktiver und diabolischer Kräfte unserer Zeit brachte.
Was tun, wenn man immer siegt?
Wie agieren, wenn die Folgen der Siege nicht die gewünschten sind?
Wenn diese sogar hinderlich sind?
Genau dieses Problem stellt sich den Mephisti, die begierig danach streben von der Vorhölle in ihr Paradies – die Hölle – hinabzusteigen. Zu diesem Zwecke müsste es aber ein ordentliches Kräfteringen zwischen Gut und Böse geben, eines, wo sich die Mephisti und ihre Rivalen beweisen können. Derzeit aber ein Ding der Unmöglichkeit. Warum? Weil es den Gegnern an Ebenbürtigkeit fehlt. Sie verstehen zu wenig vom Handwerk der Mephisti. Sind zu wenig kompetent, zu wenig tough. Sie sind Schutzengel am Rande des Burn-out, weil ihre schutzbefohlenen Menschlein oft nicht zu retten sind und mit unverhohlener Freude dem Bösen in die Arme laufen. Genauso wie die Mephisti können aber auch die Schutzengel nicht in den Himmel, wenn sie nicht ab und zu erfolgreich das Böse besiegen.
Das Gefüge ist also aus dem Gleichgewicht und die Frage ist: Wie kommen die Waagschalen wieder einigermaßen in die Balance? Die Antwort liegt auf der Hand: durch Aufklärung. Die Engel müssen lernen, wie das Böse agiert und agitiert, damit erfolgreiche Gegenstrategien entwickelt werden können. Das liegt tatsächlich im Interesse aller – sogar in jenem der Mephisti. Sie erklären in Workshops ihre Arbeit und erläutern anschaulich wie Religion und Klimawandel gewinnbringend für das Böse genutzt werden können und welche Rolle die Demokratie dabei spielt – oder eben nicht. Und was machen die Engel mit diesen Erkenntnissen? Das, was Engel immer tun. Das ihnen Bestmögliche. Und die Menschen? Die lassen sich hoffentlich auf die Engel ein.