Das Date – Warten – Entscheidungen – Peng! Ein Date, bei dem der innere Nörgler ständig am Selbstwert nagt – auch dann, wenn man selbst gerade dabei ist Hühnerkeulen abzufieseln. Eine fast universitäre Fortbildung, bei der man lernt, dass man das Thema Warten nicht nur auf entwicklungs- und sozialpsychologische Aspekte hin erörtern kann, sondern auch deren mediale, gesellschaftspolitische und soziologische Relevanz analysieren muss. Das Treffen von Entscheidungen in einer Zeit, in der die Auswahl so groß ist, dass sie uns eigentlich überfordert. Und dann ein Blick auf eine Stadt, die nicht mehr ist, weil der Krieg sie zerstört hat. Parallel dazu der Einblick in eine Gesellschaft, deren Hauptproblem das Partyleben ist.
Davon handeln die Paartexte, die die acht Slamer*innen der Theatergruppe iAct des Stiftsgymnasiums Wilhering dieses Jahr präsentiert haben und die der Feder bekannter Slamerinnen und Slamer entstammen. Von der Brillanz, der Präzision der Interpretation und der involvierenden Bühnenpräsenz der acht Akteure/Akteurinnen konnte sich das geneigte Publikum in der ersten Woche dieses Schuljahres (21/22) bei großartigen fünf Aufführungen überzeugen.
In der Kategorie der Soloperformances zeigten uns die Schauspieler*innen mit ihren Texten teilweise völlig neue Welten aber auch nur allzu bekannte Szenarien. Wir erfuhren, dass Zierleisten genauso wie Smileys in Abschlussarbeiten eher unvorteilhaft wirken, dass man französische Texte schreiben kann, ohne die Sprache auch nur ansatzweise gelernt zu haben. Dass Max und Moritz eine Consultig-Firma gegründet haben und dass das Internet mit dessen Einladung zur individuellen Meinungsoffenbarung einen weiteren Aspekt des menschlichen Intelligenzmangels sichtbar macht. Und: dass wir trotz all dem sehr liebenswert sind und uns jemand im Herzen trägt.
Was wir - die Theatergruppe iAct - im Herzen tragen, sind die gelungenen Aufführungen und die Freude auf kommende Projekte.