Wir starteten am 11. Oktober um 17:00 im Aufbruch: 10 Mädchen der Oberstufe, die neugierig waren, wie der Alltag der Patres verläuft.
Das erste Gebet, an dem wir teilnahmen, war die Vesper, um 18:00 Uhr. Davor hatten wir eine kurze „Unterrichtsstunde“ mit Pater Johannes, der uns in den Ablauf der Gebete einweihte und uns die App „Stundengebet“ zeigte, auf der wir alle Tagesgebete mitlesen konnten.
Etwas ungewohnt war das Beten vor und nach den Mahlzeiten. Das letzte Gebet des Tages – die Komplet - bildete ein entspannendes Ende der ersten Gebetszeit, doch der Tag war noch lange nicht beendet. Im Bernhardsaal bekamen wir durch Abt Reinhold einen theoretischen Einblick in das Leben im Kloster und dessen Geschichte. Abgesehen von uns waren noch zwei zukünftige Patres dabei, da einer von ihnen nur Französisch sprach, kamen wir zu dem Vergnügen unsere Französisch Künste unter Beweis zu stellen. Allerdings mussten uns unsere zwei Professorinnen doch ab und zu unter die Arme greifen.
Anschließend führte uns Abt Reinhold durch den großen Dachboden. Da es bereits 21:00 Uhr war, war es stockfinster, was das Ganze noch spannender machte. Keiner von uns hatte vorher eine Ahnung, wie groß das Dachgeschoß des Stiftes ist. Wir brauchten eine Stunde, um es zu erkunden, wobei man die Zwischenstopps für geschichtliche Einlagen und Orientierungslosigkeit mancher einberechnen muss.
In der Kirche durften wir als Abschluss noch etwas Magisches erleben. Jeder suchte sich einen Platz in der Dunkelheit und Abt Reinhold schaltet nach der Reihe alle Lichter an. Angefangen vorne beim Hochaltar bis nach hinten zur Orgel. Unsere Gedanken darüber im Nachhinein: „Magisch, ein unbeschreibliches Gefühl…“ Keiner von uns hatte die Kirche, in der wir regelmäßig unsere Gottesdienste feiern, je so erlebt.
Nach einem kurzen Fotoshooting bei unseren Schutzengeln war das Hauptabendprogramm gegen elf vorbei. Im Schulgebäude legten wir eine kurze Plauderpause mit Keksen und Getränken ein, bevor wir das geplante Verstecken im dunklen Schulhaus starteten. Wirklich geschlafen haben wir erst gegen 2 Uhr morgens.
Mit wenig Schlaf starteten wir am nächsten Tag um halb sieben mit dem Frühstück. Nach der Konventsmesse begann um 7:45 der Unterricht. Nach der vierten Stunde durften wir ihn allerdings verlassen, um rechtzeitig zum Mittagsgebet in der Marienkapelle im Kreuzgang zu sein.
Nach dem Mittagessen brauchten wir eine kurze Pause. Um 13:20 Uhr ging es weiter mit einer ausführlichen Führung in der beeindruckenden Stiftsbibliothek. Pater Christian erklärte sein System, zeigte uns das größte und das kleinste Buch der Sammlung im Vergleich und eine antike Landkarte.
Später spielten wir Karten und Mühle mit Abt Reinhold und Pater Thomas.Den krönenden Abschluss bildete der mit blaurotem Licht inszenierte Stiftskeller, wo wir unsere Fußabdrücke hinterlassen durften.
Am Ende waren wir uns einig, das war eine großartige „Experience“. Wir waren von Anfang an ein super Team und werden diese 24 Stunden in „unserem“ Kloster nie vergessen.