Alle drei Jahre lädt das österreichische Benediktinerkloster Melk Schüler/innen aus dem deutschen Sprachraum zu einem Lateinwettbewerb für Gymnasiasten ein. Im Vorfeld setzten sich heuer Schüler und Schülerinnen von 29 Schulen aus Österreich und Deutschland mit lateinischen Texten von und über den Patronus Europae auseinander.
Der heilige Benedikt von Nursia gilt aus gutem Grund als einer der Väter Europas. Durch die Gründung des Klosters Montecassino im Jahr 529 legte er das Fundament für das europäische Klosterwesen, das wiederum maßgeblich daran beteiligt war, Wissen zu erwerben, zu bewahren und weiterzugeben.
Den 1500 Jahre alten Schriften – vor allem der Regula Sancti Benedicti – lässt sich erstaunlich Zeitloses entnehmen: Die Grundsätze, nach denen laut Benedikt eine Klostergemeinschaft leben soll, lassen sich mit Gewinn auf moderne Unternehmen, Schulen und andere Gemeinschaften anwenden: So sind im Besonderen die von einem Abt geforderten Führungsqualitäten wie etwa Demut, Menschlichkeit und das Wahren des rechten Maßes eine ausgezeichnete Richtschnur für moderne Führungspersönlichkeiten.
In einer vierstündigen Klausur übersetzten und interpretierten 50 Schüler und Schülerinnen – darunter Paul Kneidinger (8B) – im wunderschönen Kolomanisaal des Klosters diese anspruchsvollen lateinischen Texte. An der Siegerehrung durch Abt Georg Wilfinger und Altabt Dr. Burkhard Ellegast, der seine Rede auf Latein hielt, nahmen als illustre Ehrengäste auch Mag. Brigitte Wöhrer von der Bildungsdirektion NÖ und Dr. Michael Sörös von der Bildungsdirektion Wien teil.
Wir gratulieren Paul Kneidinger sehr herzlich, dass es ihm gelang, sich gegen sehr starke Konkurrenz durchzusetzen und unter die ersten sechs in der Kategorie Latein 4 zu kommen.
Das Zusammentreffen mit anderen begeisterten jungen Menschen in solch einem schönen Rahmen machen den Wettbewerb zu einem bereichernden Erlebnis für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
In diesem Sinne: ad multos annos!