Der heilige Georg von Kappadozien genießt große Verehrung. Um sein Leben ranken sich viele Legenden, sodass es sehr schwer ist, sein Leben historisch exakt zu beschreiben. Überlieferungen lassen ihn wahrscheinlich in der Türkei vermuten. Er dürfte römischer Soldat und wegen seines Glaubens zu Beginn des 4. Jahrhunderts enthauptet worden sein. Ab dem 12. Jahrhundert (also Jahrhunderte nach seinem Tod) wurde die Legende des Drachentöters sehr populär. Georg und seine Brüder wurden in der Ostkirche sehr verehrt, ein Land (Georgien) nach ihm benannt. Die Kreuzfahrer hofften auf seine Fürsprache, einer davon war der englische König Richard Löwenherz. Dieser trug dazu bei, dass der Heilige auch in England sehr verehrt wird, viele Könige trugen seinen Namen (bzw. werden in Zukunft so heißen).
Der Drache
Wir wissen wenig von Georgs Leben, aber der Kampf mit dem Drachen machte ihn berühmt. Der Legende nach lebte vor der Stadt Silena (in Libyen) ein Drache, der Tier- und später Menschenopfer verlangte. Eines Tages traf das Los die Königstochter. Der Schmerz war riesengroß. Georg versprach, den Drachen zu töten, wenn sich die Leute zu Christus bekehrten. Er konnte die Bestie besiegen. Unklar ist, ob er den Drachen getötet oder „nur“ bezwungen hat. Dies macht einen Unterschied in der Deutung, da der Drache ja für das Böse steht. Bis in die Neuzeit glaubte man, dass es wirklich Drachen gibt. Tatsächlich sind sie aber Fabelwesen, sie besitzen oft Körperteile von Schlangen, Krokodilen (Schuppen), Raubkatzen, Greifvögeln. Als man sich mit Sauriern beschäftigte, gab es auch für den Drachenmythos einen Aufschwung. Die Drachendarstellungen stellen den Kampf gegen das Böse dar. Dieses Thema gibt es in vielen anderen Sagen und Legenden, z.B. im Nibelungenlied. Wer kennt nicht Smaug, den Drachen in den Büchern von J. R. R. Tolkien? Die Helden, die die Drachen besiegen, verfügen oft über Stärke, Mut, Geschicklichkeit und einen festen Glauben.