Die Schlange
Es gibt Kulturen, die die Schlange als unrein und in Verbindung mit dem Teufel betrachten, andere Kulturen verehren sie. So werden z. B. in Indien Schlangen mit ein oder mehreren Köpfen und Mischwesen aus Schlange und Mensch als Helfer der Götter verehrt. Auch in der buddhistischen Lehre wird die Schlange als Helfer Buddhas dargestellt. Im Glauben der griechischen Antike unterstützt dieses Tier Heilungen. Die Äskulapnatter ist bis heute das Symbol für pharmazeutische Berufe. Bekannt ist auch die Midgardschlange der Germanen, die die Welt umspannt, und die Uräusschlange, das Schutzsymbol der ägyptischen Pharaonen. Das Häuten wurde von manchen Kulturen als Fähigkeit zur Selbsterneuerung interpretiert.
In Wirklichkeit sind die Serpente (so der wissenschaftliche Name für Schlangen) nicht so böse. Von rund 3400 Arten sind lediglich 694 bekannte Arten giftig. Der Inlandtaipan besitzt das stärkste Gift. Die Restlichen haben lediglich einen kräftigen Unterkiefer oder viele starke Muskeln. Es gibt ca. 12 Schlangengruppen, Boa- und Pythonschlangen, Blindschlangen, Nattern, Giftnattern, Vipern und Grubenottern, um einige zu nennen.
Symbolische Bedeutung im Christentum
Im Christentum verkörpert die Schlange das Böse. Sie ist ein Symbol für die Sünde, ja sogar für den Teufel. In der Geschichte von Adam und Eva zeigt sie sich als listiges Tier, sie kann denken und sprechen, verführt die Menschen, sodass sie das Paradies verlassen müssen. Die von der Schlange verführte Eva steht immer als Warnung dafür.
In der Grundemann-Kapelle gibt es die Darstellung einer Kreuzigungsszene, in der eine Schlange gezeigt wird. Im Altarraum findet man Joachim und Anna, die Eltern Marias, mit der kleinen Maria im Arm. Eine Schlange, die oft zusammen mit Maria abgebildet wird, ist bereits vorhanden. Die Symbolik kann so verstanden werden: Eva hat sich vom Bösen verführen lassen, Maria hingegen überwindet das Böse.